Eine meiner ganz großen Leidenschaften ist Reisefotografie. Absurderweise bin ich gleichzeitig ein ziemlicher Stubenhocker und leider schnell mal unter Heimweh, wenn ich länger unterwegs bin. Vielleicht liebe ich gerade deshalb die Bilder von fremden Orten so sehr, sie ermöglichen es mir zu reisen, ohne das Haus zu verlassen und sind natürlich mit vielen schönen Erinnerungen verbunden.
Einer der faszinierendsten Plätze dieser Erde ist definitiv Island, das ich 2008 einmal umrunden durfte, damals noch mit einer Nikon D60, die zwar zuverlässig ihre Arbeit verrichtet hat, deren doch recht niedrige Bildauflösung ich heute aber manchmal ein wenig bedauere, wenn ich die an sich schönen Fotos von damals durchsehe. Für das Einreichen bei Bildagenturen sind diese Aufnahmen aus technischen Gründen leider fast nicht mehr zu gebrauchen. Die Schönheit der eingefangenen Orte schmälert das natürlich nicht im Geringsten.
Was ich an Island besonders mag, sind die Farben der Insel, beziehungsweise die Abwesenheit bestimmter Farbtöne. Grundsätzlich präsentiert sich dort alles in Grau-, Braun-, und Grüntönen. Blauer Himmel ist einem oft nur kurz vergönnt, das Wetter ist launisch. Das macht aber gar nichts, weil das besondere an der Landschaft ihre Formen sind, die ohne Farben genauso gut, wenn nicht sogar besser wirken. Islandfotos in schwarzweiß bekommen eine besondere rohe Ausstrahlung.
Besonders faszinierend ist die Tierwelt Islands. Neben den spektakulären Begegnungen mit Walen, hat man ständig die Gelegenheit auf kleineres aber nicht minder schönes Getier zu treffen. Ein anständiges Teleobjektiv hilft, ist aber nicht zwingend notwendig, diese Bilder hier entstanden mit einem 135mm Reisezoom. Generell kann ich nur wiederholen, was viele Fotografen unterstreichen: die Technik ist nur ein Aspekt der Fotografie, entscheidend ist immer noch das Auge hinter dem Sucher. Eine tolle Ausrüstung kann mir bei der Arbeit helfen, sie aber nie übernehmen.
Eines meiner Lieblingsbilder dieser Reise, ist das folgende Foto einer Raubmöwe, das in der Eisbucht Jökulsarlon entstand. Die dort herumschwimmenden Eisberge sind faszinierend und bieten ebenfalls geniale Motive, aber irgendwie hat mich das Zusammentreffen mit dem Vogel noch mehr berührt.